Hohenstadt
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Die Stadt Hohenstadt

Stadtgemeinde, Bezirk und Gerichtsbezirk Hohenstadt (Nordmähren), mit Krumpach. 5.389 Einwohner, davon 1.650 deutsch (1890: Hohenstadt 2.940 Einwohner, davon 2.082 deutsch; Krumpach 1.182 Einwohner, davon 31 deutsch). Poststation/ -amt, Telegraphenstation, Fernsprechnetz, Eisenbahnstation der Linien Olmütz - Böhmisch Trübau und Hohenstadt - Zöptau. Bezirksgericht, Steuerverwaltung, Steueramt, Grundsteuerkatasterevidenzhaltung. Große Baumwollspinnerei, Zwirnerei, Rotgarnfärberei, mit Seidenweberei, Maschinenwerkstätten (3 Betriebe), Nagelfabrik, 2 Buchdruckereien, Tonwarenerzeugung (2 Betriebe), Dachpapperzeugung, Nahrungsmittelindustrie (5 Betriebe), 5 Sägewerke, 2 Mühlen. Schloß aus dem Jahre 1475. Seehöhe 298m. In der Mitte des Hauptplatzes steht die 1713 errichtete Pestsäule, den westlichen Teil zieren schöne Anlagen (hübsche Aussicht in das Zohseetal). Die Südseite nimmt das Schloß ein. Flußbäder in der Zohsee. [Stadtbad am Stadtrand neben der Straße nach Lupelle]
Anmerkung: Diese Angaben stammen vermutlich aus der Zeit um 1930.

Hohenstadt soll bereits 1210 bekannt gewesen sein; belegt ist es 1254 mit Sulislaus von Hohenstein, 1289 wird die Burg erwähnt, gleichzeitig der Ort als Stadt bezeichnet, 1351 "Alta civitas". Um die Mitte des 14. jhs. ging Hohenstadt als Lehen an die Sternberger. Das erste Privilegium erhielt die Stadt 1411 von den Brüdern Heinrich und Benessius von Krawarn, die sie vor 1442 an die Tunkls von Brünnles verkauften, die die Hohenstädter Herrschaft mit Brünnles und Hochstein vereinten. Nach 1510 erwarben sie die Herren von Boskowicz, denen sie konfisziert und 1622 an Karl Fürst von Liechtenstein vergeben wurde.

Wie die Einwohnerzahl von 1890 belegt, war Hohenstadt ursprünglich eine überwiegend deutsche Stadt. Weil Hohenstadt an der nordöstlichen Sprachgrenze des Schönhengstgaues lag, konnte die Stadt durch Eingemeindung umliegender tschechischer Dörfer, insbesondere von Krumpach, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine tschechische Mehrheit erhalten. Dennoch konnte sich Hohenstadt seinen deutschen Kern bis 1945 erhalten.

Das Wappen von Hohenstadt
Der Kreis Hohenstadt


Quellen:
Pfohl, Ernst: Ortslexikon Sudetenland, Nürnberg 1987, S. 662.
Schönhengster Heimatbund e.V.: Der Schönhengstgau - Bild einer deutschen Sprachinsel, Stuttgart 1962, S.54
Ales Zelenka, Tony Jovora: Sudetendeutsches Wappenlexikon - Ortswappen aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien; Passau 1985; S. 161.